Zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre beabsichtigt die Stadt Darmstadt ihre defizitäre Haushaltslage u.a. durch die Erhöhung der Hundesteuer auszugleichen. Bereits 2014 wurde sie von 66 Euro auf 96 Euro um fast 50% erhöht und gleichzeitig die Vergünstigungen für bestandene Begleithundeprüfungen von 100% auf 50% reduziert. Mit der aktuell angekündigten Hundesteuererhöhung von 96 auf 120 Euro ist dies nahezu eine Verdoppelung innerhalb von vier Jahren!
Auch im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten ist diese Erhöhung nicht nachvollziehbar. So zahlen derzeit Hundehalter in Frankfurt, Kassel und Hamburg nur 90 Euro jährlich. In zahlreichen Ländern Europas, so in Frankreich, England und Italien wurde die Hundesteuer inzwischen gänzlich abgeschafft.
Gegen diese willkürliche Benachteiligung der schätzungsweise 4000 Hundehalter protestiert der Darmstädter Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) und sieht in der geplanten Erhöhung eine sozial unausgewogene und unverhältnismäßige Belastung dieser Bevölkerungsgruppe. Auch und gerade für sozial schwächere Mitbürger, die sich oftmals einen Hund als Partner für ihren Lebensabend zulegen, stellt diese Maßnahme eine enorme finanzielle Belastung dar.
Dass die Hundesteuer, die 1810 in Deutschland als reine Luxussteuer eingeführt wurde und als sogenannte „Aufwandssteuer“ nicht einmal zweckgebunden in den allgemeinen Topf der Steuereinnahmen fließt, ohnehin eine recht fragwürdige da antiquierte und nicht mehr in die Zeit passende Steuer ist, beweisen auch die zahlreichen Initiativen zur deren Abschaffung. Keine andere Tierhaltung wird in Deutschland besteuert, sodass mit Recht von einer Diskriminierung der Hundehaltung gesprochen werden kann. Auch der Bund der Steuerzahler sieht in dieser Steuer „politische Willkür“ und einen Verstoß gegen die Gleichbehandlung und plädiert für deren Abschaffung!
Es ist sachlich nicht nachvollziehbar, dass allein aus steuerlichen Gründen zur Behebung des Defizits in der Stadtkasse erneut die Hundehalter zur Kasse gebeten werden. Der Darmstädter Schäferhundeverein fordert daher die Fraktionen im Stadtparlament auf, diese Magistratsvorlage abzulehnen!
Reiner Voltz
2. Vorsitzender der
Ortsgruppe Darmstadt 08 im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV)
Rückfragen: 06151-43553 oder 0171-6518064
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